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Philosophie

Philosophie beschäftigt sich mit unserem Verhältnis zu uns selbst und zum „Anderen“ (Erde, Welt, Dinge, Menschen, Lebewesen u.a.). In der Philosophie ist es dabei besonders wichtig, wie diese Selbst- und Weltverhältnisse gedacht werden – mit welchen Begriffen und in welchen Konstellationen. In der Philosophie wird also nicht nur (über) etwas (nach-) gedacht, sondern auch darüber reflektiert, bzw. wahrnehmbarer gemacht, wie jeweils gedacht und reflektiert wird. Es geht also nicht nur um das WAS, sondern auch um das WIE unseres Denkens (und Verhaltens).  Dazu gehört insbesondere auch, die Arten und Weisen zu thematisieren, wie das Denken und das Konstellieren der Selbst- und Weltverhältnisse sich evident macht, sich „begründet“ oder begründet wird, oder/und sich als bedeutungs- oder sinnvoll herstellt bzw. durch welche Prozesse es als evident/bedeutungsvoll her-gestellt wird. Nicht nur innerbegriffliche Bezüge (z.B. der Logik, Formen der Argumentation und Begründung u.a.) werden dabei thematisiert/erlebbarer gemacht, sondern auch ausserbegriffliche Zusammenhänge (z.B. bestimmte gesellschaftliche oder mediale Formen, unser Zusammenleben zu regeln oder zu denken). Das WAS und WIE des Denkens ist also nicht vom Denken allein abhängig, sondern z.B. von historischen oder gesellschaftlichen Strukturen, zu arbeiten, zu leben, oder z.B. (als) Mann oder Frau zu „sein“.

Die Grenzen zwischen Philosophie, Soziologie, Gesellschaftskritik, Psychologie, Medienwissenschaft usf. lösen sich aus diesem Grund auf. Soziale, materielle oder auch mediale Formen, Arbeits-, Lebens- oder z.B. Geschlechterverhältnisse zu zeigen/darzustellen und diese damit auf bestimmte Art zu denken oder/und zu konstellieren, werden also selbst Teil der Philosophie und von deren Selbstreflexion bzw. Selbstkritik. Damit vollzieht die Philosophie nicht nur eine selbstreflexive Wende (Kritik 1), sondern auch eine vor-reflexive (Kritik 2), in der z.B.  materielle, soziale oder psychologische Faktoren, die Denken beeinflussen, selbst thematisierbarer und damit auch kritisierbar und veränderbarer werden. Anders Denken ist möglich, indem anders gedacht, über Anderes gedacht und in veränderten gesellschaftlichen Konstellationen/Verhältnissen gedacht und gehandelt wird. Uns ist dabei die Medialität (die Art der Sinnlichkeit/der Vermittlung) der Selbst- und Weltverhältnisse, ihre Darstellungs- bzw. ihre Verkörperungsformen besonders wichtig: Filme, Diagramme, Bilder/Darstellungsformen (etwa der Erde), die Art und Weise, wie z.B. Vorträge/Seminare oder Ausstellungen organisiert sind, oder auch -> interaktive Dokumentationen zeigen einerseits und sind zugleich andererseits Weisen, zu denken und zugleich Formen, diese Selbst- und Weltverhältnisse zu -> verkörpern. Sie sind „extended mind“.


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