Die Hypothese der Panspermie (altgriechisch panspermía, von pãn „alles“ und spérma „Samen“; dt. so viel wie „All-Saat“) besagt, dass sich einfache Lebensformen über große Distanzen durch das Universum bewegen können und so die Anfänge des Lebens auf die Erde brachten. Diese Hypothese könnte den Widerspruch zwischen der hohen Komplexität des Lebens auf der Erde und der vergleichsweise kurzen Zeit für dessen Entstehung verstehbar machen. Alle Erklärungen der Entstehung des Lebens auf der Erde sind Spekulationen; da jedoch bisher nur auf der Erde Leben nachgewiesen wurde, gilt die Panspermiehypothese als eher abwegig. Dies könnte sich jedoch als geozentristisches Vorurteil erweisen: möglicherweise sind z.B. Bakterien im All oder der Stratosphäre doch überlebensfähig, wenn sie an geeignete Träger (-> Meteor, -> Umwelt) gebunden sind. Vertreter*innen der weichen Panspermie gehen davon aus, dass sich das Leben also solches zwar auf der Erde entwickelte, die dafür notwendigen chemischen Bausteine aber aus dem Weltraum stammen. Sie könnten eingeschlossen in Meteoriten auf die Erde transportiert worden sein, was das Forschungsprojekt BIOMEX geht anhand von -> Flechten erforscht.
Das dem Sondenobjekt von JARDIN GLOCAL beigefügte Artefakt aus Moosen und Keimen, welches an dessen Fundort reimplantiert wurde, bezieht sich auch auf diesen Kontext. Ausserdem wurde ein Bild von Dürers Gemälde des -> Meteors von Ensisheim (-> Abschied vom Aussen) auf dem Sondenobjekt angebracht; bei der Explosion des Ballons wurde das Bild von den umherschlagenden Fallschirmseilen lassoartig aus der Verankerung gerissen und flog zu Boden.
Schreibe einen Kommentar