Begriff Latours zuerst aus den Sience-Technology-Studies: Elemente, die in Übersetzungsprozessen erzeugt und transportiert werden. Wie kann etwas durch etwas anderes dargestellt werden und welche dinglichen, technischen und/oder medialen Voraussetzungen müssen geschaffen werden, damit es zu raumzeitlichen oder materialen Abstraktionen von und zu Referenzketten in Bezug auf konkrete Forschungsobjekte kommen kann (-> zirkulierende Referenz). Latour versteht unter IM v.a. Artefakte wie Karten, Grafiken, Tabellen oder auch Geräte (Mikroskope, Fotos u.a.), chemische Analysemethoden oder naturkundliche Exponate, die als Wissensmedien, Wissensmultiplikatoren oder –transformatoren begriffen werden können. Dabei ist Konstanz an Beweglichkeit gekoppelt.
Ethnologen und Naturwissenschaftler müssen in ihren Forschungen real oder bildlich gesprochen fortgehen und „mit den Dingen“ zurückkehren, aber eben nicht mit allen oder nur mit deren Artefakten/Vertretern. Daher muss man „Objekte erfinden, die mobil, aber auch unveränderlich, präsentierbar, lesbar und miteinander kombinierbar sind“ (DRAW 266).
Medialisierung, Vermittlung und Macht gehen dabei Hand in Hand: „Indem man nur auf Papier arbeitet, an zerbrechlichen Inskriptionen, die sehr viel weniger sind als die Dinge, aus denen sie extrahiert sind, ist es doch möglich, alle Dinge und alle Menschen zu dominieren“ (DRAW 302).
Bei Karten oder visuellen Repräsentationen spielen dabei Darstellungs- und Skalierungsformen eine zentrale Rolle, heute insbesondere bei der Darstellung der -> Erde bzw. von -> GAIA und von Prozessen des -> Klimawandels. Bei DE/GLOBALIZE werden daher audiovisuelle Ebenen (insb. der -> 360-Grad Projektion) und -> transmediale Verknüpfungen/Repräsentationen aktueller Problematiken oder von unseren Projekten in Form interaktiver Webformate (-> i-docs) methodisch, sachlich und künstlerisch besonders bedeutsam.
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