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Extended Mind/entäußertes bzw. entäußerndes Bewusstsein

Der vierte Aspekt moderner Embodiment-Theorien befasst sich mit der Tatsache, dass das Bewusstsein (Geist/Kognition, aber auch z. B. Emotionen) nicht nur innerlich (im Gehirn, im Bewusstsein, im Ich) prozessiert und sich konstituiert, sondern auch im Außen. Auf einer banal anmutenden Ebene werden hier beispielsweise Höhlenmalereien, Tagebücher, Archive und Zettelkästen als Formen „erweiterten Geistes“ genannt.] Komplizierter wird die Verflechtung von Denken und Daten mit elektronischen Medien oder anderen medialen Gedächtnis- und Aufzeichnungssystemen. All diese externen Aktanten schaffen für den Geist und das Bewusstsein materielle und immaterielle Erweiterungs-, aber auch Veränderungsformen.

Wird die Fülle medialer Differenzen bedacht, so generiert die Externalisierung von Geist/Mind/Bewusstsein beispielsweise durch Diagramme, Tafelbilder, digital-mediale, aber auch durch imaginative und performative Verfahren völlig neue Möglichkeiten. Ein Bild z.B. sagt nicht primär mehr als tausend Worte, sondern schafft neben und für Worte völlig andere Dimensionen, die diese tausend Worte in einem neuen Licht erscheinen lassen. Durch Verkörperungs-, Umwelt-, Enacktions- oder Außenweltvariablen, oder/und eben durch die Charakteristika der einbezogenen bzw. gebildeten Medien kann es allerdings immer wieder auch zu möglicherweise massiven Passungseinbußen, zu Störungen und zu „parasitären“ Entwicklungen kommen. (vgl. auch  -> Tafelbilder/Diagramme)


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