Latour unterscheidet eine ostentative und einen performative Methode. Erstere geht davon aus, dass Gegenstände „da“ sind, sich positiv feststellen lassen und Beobachter die Rolle einer registrierenden Instanz einnehmen. Letztere betont, dass Gegenstände nicht zuletzt durch Beschreibungen/ Medialisierungen beständig aktualisiert werden und sich möglicherweise auflösen oder ändern, wenn sie nicht länger oder anders zur Darstellung gebracht werden. Wird die Leitunterscheidung Natur/Kultur hinfällig, und werden eher Kollektive von Dingen/Akteuren/Sozialem untersucht, so gilt es ethnomethodologisch „den Akteuren zu folgen“ (Latour), d.h. deren eigenes Verhalten/„Agency“ aufzuspüren, statt vorgefertigte Ordnungsschemata auf gesellschaftlich-materielle Zusammenhänge anzuwenden.
Dadurch werden die Arten und Weisen, in komplexen Beziehungsnetzen handelnd/erleidend zu sein, empirisch vielfältiger beschreibbar/erfahrbar. Ethnologische Methoden werden deshalb bei DE/GLOBALIZE durch medienethnographische und transmediale Zugänge ergänzt. Dabei kommt performativen und interaktiven Formaten eine besonders wichtige Rolle zu, da sie über -> medienökologische Prozesse von -> Embodiment, Enaktion und Embedding ermöglichen, den Akteuren anders „zu folgen“ . Es geht dabei um die Generierung reicherer Vokabulare und multipler, auch transmedialer, Öffnungen für die Erfahrung von und im Umgang mit den Vielschichtigkeiten empirischen Geschehens.
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